Ja zur Hornkuh-Initiative
Hörner sind eine Verlängerung der Stirnhöhlen und haben Hohlräume. Das innere des Horns ist durchblutet und mit Nervenfasern durchzogen. Beim Wiederkäuen erwärm sich das Blut. Es ist empfindlich auf Berührungen und dient als Wärmeregulator. Die Kühe benutzen die Hörner auch zur Körperpflege, um sich kratzen zu können.
Was aber noch viel wichtiger ist: Kühe sehen schlecht – andere Kühe erkennen sie dank deren Hörnen besser. Die Hörner wachsen ein Leben lang. Sie dienen als Kommunikations- und Imponierorgan. Ebenfalls ist es ein Rangzeichen, um die Rangordnung innerhalb der Herde sicherzustellen. Sie dienen als Warnzeichen für Artgenossen. So wird die Mindestdistanz unter den Kühen eher eingehalten und es kommt zu weniger Rangkämpfen. Es zeigt sich, dass es in Herden ohne Hörner häufiger zu wechseln in der Rangordnung kommt und dadurch die Stabilität der Herde leidet. In Herden mit Hörner hingegen sind die älteren Tiere in der Hierarchie weiter oben statt die starken und schweren, was sich positiv auf die Herdenstruktur auswirkt.
Um die Mindestdistanz einhalten zu können, brauchen Kühe mit Hörner aber auch mehr Platz, um ausweichen zu können. Und genau hier setzt die Initiative an. Bauern mit gehörnten Kühen sollen eine Entschädigung erhalten, um die Mehrausgaben zu einem gewissen Grad decken zu können. Das Horn ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Organ für die Kühe. Die Kosten der Umsetzung würden bei etwa 50 Millionen liegen und könnten im Rahmen des ordentlichen Landwirtschaftsbudgets aufgewendet werden.