Sponsoringvertrag gefährdet Unabhängigkeit der Universität
Die SP begrüsst, dass heute der vollständige Sponsoringsvertrag zwischen der Universität und der UBS Foundation veröffentlicht wurde. Im Vertrag wird deutlich sichtbar, dass die UBS nicht selbstlos Bildungsgelegenheiten schaffen möchte, sondern darüber bestimmen will, wie der Inhalt dieser Bildung auszusehen hat. Damit zeigt sich, dass die Unabhängigkeit der Universität tatsächlich gefährdet ist. Der Vertrag beinhaltet folgende problematische Regelungen:
• Der UBS-Verwaltungsrat – nicht die UBS-Stiftung – erhält Einsitz in das Advisory Board des Economic Departments.
• Die Universität verpflichtet sich, in den Räumen der Universität – und nicht am UBS Center – einen UBS-Hörsaal einzurichten und die meisten Vorlesungen des ganzen Economic Departments dort durchzuführen. Auf diese Zielsetzung wird im Moment verzichtet.
• Den gesponserten Lehrstuhlinhabern wird die Teilnahme an UBS-Veranstaltungen ins Pflichtenheft geschrieben.
• Die UBS will auch mit den nicht gesponserten Lehrstühlen Vereinbarungen eingehen können.
• Die UBS sichert sich mit dem Vertrag im Bereich Ökonomie ein weitgehendes Exklusivrecht an der Universität Zürich.
Für die SP stellt sich ausserdem die Frage, welche Kosten der Sponsoringvertrag für die Universität zur Folge hat, beispielsweise im Bereich Infrastruktur oder Personal.
Für die SP ist klar: Der Vertrag ist in dieser Form nicht haltbar. Er muss dringend überarbeitet werden, so dass keine Einflussnahme der UBS auf die Universität möglich ist. Der vorläufige Verzicht auf den vertraglich zugesicherten UBS-Hörsaal, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte müssen folgen, ansonsten ist der Vertrag aufzulösen.
Die SP unterstützt die Universität in ihrer Absicht, die Transparenz zu stärken. Mit einer im Kantonsrat an die Kommission überwiesenen Parlamentarischen Initiative von SP, Grünen und EVP soll die Transparenz auch im Universitätsgesetz verankert werden.
Für Auskünfte steht zur Verfügung:
Moritz Spillmann, Kantonsrat, Kommission für Bildung und Kultur, Tel. 078 / 711 89 14